München, 7. Mai 2020 – Rund elf Streckenkilometer, davon sieben Kilometer Tunnel und drei unterirdische Haltestellen – die 2. Stammstrecke München ist ein Infrastruktur-Großprojekt und für die gesamte Metropolregion von enormer Bedeutung. Die Deutsche Bahn hatte die ersten beiden Aufträge für die Hauptbaumaßnahmen (VE 10 + VE 30) an die Firmen Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, Max Bögl Stiftung & Co. KG , Ed. Züblin AG, und BAUER Spezialtiefbau GmbH, vergeben. Die Leistungen umfassen den Bereich „Oberirdisch West“ – von der Station Laim bis zur Donnersberger Brücke – und den Hauptbahnhof inklusive der Tunnelstrecke von der Donnersberger Brücke bis zum Marienhof.
Nachdem am Hauptbahnhof der Abriss des alten Empfangsgebäudes teilweise abgeschlossen sowie die Herstellung der Primärstützen für die Bauwerksdecken ausgeführt werden, begann für das zweite Baulos VE 30 (Federführung Wayss & Freytag Ingenieurbau) am 23. April 2020 eine neue Etappe des Mega-Projekts: Die Herstellung der Baugrubenumschließung der späteren unterirdischen S-Bahn-Station „München Hauptbahnhof“ mittels Schlitzwänden bis in eine Tiefe von ca. 65 Metern.
Die sogenannte Schlitzwand-Deckelbauweise kommt beim Bau der unterirdischen Station am Hauptbahnhof zum Einsatz. Für die jeweilige Station wird zunächst eine tiefe, die Baugrube umschließende Wand aus Stahlbeton errichtet. Die Wand besteht aus aneinandergereihten Schlitzen, die in den Boden gefräst und dann mit Beton verfüllt werden. Diese Schlitzwand bildet die spätere Außenhülle der Station. Bautechnisch wird sie benötigt, um die Baugrube gegen das anstehende Erdreich und gegen Grundwasser abzusichern. Innerhalb dieser Schlitzwandumschließung wird die Baugrube für die jeweilige Station ebenenweise ausgehoben. Dies findet jeweils nach Herstellung der Deckenebene statt.
Am Münchner Hauptbahnhof wird die 2. Stammstrecke unter allen bereits bestehenden Bahnsteigebenen hindurchführen. In 41 Metern Tiefe entsteht hier die neue S-Bahn-Station „München Hauptbahnhof“. Zu dieser neuen Station und allen weiteren Ebenen gelangen die Fahrgäste schnell und bequem über einen zentralen Hauptzugang