Bunnik, den 20. November 2006 – Die Royal BAM Group berichtet am Donnerstag, den 30. November vorbörslich über die Entwicklungen in den ersten neun Monaten des Jahres 2006. Dem vorgreifend teilt BAM mit, dass der für 2006 erwartete Verlust des deutschen Wirtschaftsbauunternehmens Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau auf € 115 Millionen gestiegen ist. Trotz der guten Geschäftsergebnisse der übrigen Aktivitäten geht BAM davon aus, dass die anlässlich der Veröffentlichung des Halbjahresberichts bekannt gegebene Gewinnerwartung für 2006 (circa € 180 Millionen) nicht aufrechterhalten werden kann. Auf der Grundlage der aktuellen Erkenntnisse wird BAM im Finanzjahr 2006 einen Gewinn in Höhe von etwa € 130 Millionen erzielen.
Die dramatische Verschlechterung des Ergebnisses von Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau im dritten Quartal hat verschiedene Ursachen. Eine sorgfältige Evaluierung des Auftragsbestands von Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau hat dazu geführt, dass abgesehen von zusätzlichen Rückstellungen für Verluste bei laufenden Projekten (veranschlagt mit € 55 Millionen für das ganze Jahr 2006) auch spezifische Risiken einbezogen werden. Diese Risiken beziehen sich zum großen Teil auf Forderungen und/oder Ansprüche an Auftraggeber und Gewährleistungsverpflichtungen (2006 insgesamt etwa € 50 Millionen). Aus der Evaluierung geht hervor, dass das Vertrags- und Projektmanagement unzureichend war. Andere Ursachen für die Verluste sind die stark gestiegenen Preise der Subunternehmer und Lieferanten infolge der Ankurbelung der deutschen Bauwirtschaft. Hierauf wurde im Voraus nur unzureichend reagiert. Darüber hinaus wurde aufgrund früherer Verluste bei der Konzerngesellschaft eine Reorganisation gestartet, die nun schneller und umfassender ablaufen soll. Die damit zusammenhängenden Rückstellungen belaufen sich ausgehend von den heutigen Erkenntnissen auf etwa € 10 Millionen. Die in Göttingen ansässige, Verlust machende Tiefbauabteilung wird verkauft (circa siebzig Arbeitsplätze). Bei den übrigen Arbeitsplätzen, die abgebaut werden, handelt es sich hauptsächlich um Stabsfunktionen (etwa dreißig).
Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau wird kein eigenständiger Marktteilnehmer mehr sein. Der Vorstand wurde seines Amtes enthoben. Die Aktivitäten von Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau werden unter der Leitung der Geschäftsführung des Schwesterunternehmens Müller-Altvatter fortgesetzt. Dabei wird die Geschäftsführung von anderen Teilen des Konzerns unterstützt. Müller-Altvatter macht bekanntlich Gewinn und operiert in den vergangenen Jahren erfolgreich auf dem deutschen Wirtschaftsbaumarkt.
Abgesehen von den getroffenen Maßnahmen wurde entschieden, den externen Wirtschaftsprüfer eine genaue Untersuchung durchführen zu lassen. Angesichts der Situation hat der BAM-Vorstand außerdem entschieden, eine juristische Prüfung zu beauftragen.
Der größere Verlust überschattet die Leistungen aller anderen Konzerngesellschaften, auch der in Deutschland. Die Marktbedingungen sind momentan in nahezu allen anderen Ländern und Sektoren günstig. Auch aus diesem Grund erbringen dieses Jahr verschiedene Konzerngesellschaften bessere Leistungen als erwartet, was ausgehend von den aktuellen Erkenntnissen zu einem deutlich höheren Gewinnbeitrag führt. Die Aussichten für das kommende Jahr sind ebenfalls positiv.
Der Vollständigkeit halber weisen wir darauf hin, dass die aktuelle Gewinnerwartung für 2006 einmalige Erträge und Aufwendungen bis zu einem Betrag von per saldo etwa € 30 Millionen positiv berücksichtigt; darin einbegriffen eine niedrigere Steuerlast in den Niederlanden (infolge der angekündigten Steuersatzsenkung der Körperschaftssteuer) und niedrigerer Aufwand für Altersvorsorge.
BAM wird in dem dritten Quartalsbericht vom 30. November genauer über die Entwicklungen bei allen Konzernteilen und über die strategische Agenda 2007 - 2009 informieren.
Die Dividende für 2006 bleibt mit € 0,40 je Stammaktie trotz der Senkung der Gewinnerwartung für 2006 auf etwa € 130 Millionen gleich.
Zur Erläuterung dieser Pressemitteilung findet heute um 11.00 Uhr eine niederländische Telefonkonferenz für Presse und Analysten statt. Interessenten können sich unter 31 20 531 58 23 einwählen.